Zur Ausstellung "bau werk",
Ausstellung vom 20.04. bis 01.06.2019
„Wie in Darstellungen der künstlerischen Vorgehensweise von Jo Enzweiler in verschiedenen Veröffentl:ichungen über sein Werk wiederholt festgestellt worden ist, gliedert sich das Gesamtwerk in verschiedene Werkgruppen, die jedoch durch übergreifende Bildideen ihre Zusammengehörigkeit finden.
Das Konzept der aktuellen Präsentation in der Galerie Grewenig vereint mehrere technische Ansätze durch eine übergreifende Bildidee.
In den Zeichnungen, Reliefdrucken, Collagen und Montagen kehrt, versteckt oder offen zutage tretend, ein durch die leichte Diagonale bestimmtes Formelement wieder, das Assoziationen herstellend den bildnerischen Zusammenhang darstellt und über sich selbst hinausweist.“ (I.G.)
„Jo Enzweilers Werke sind sichbar und tastbar, aber sie haben ihren Ursprung im Geist, im Denken, in der Empfi ndung, in der Intuition. Er formuliert keine Theorien, refelktiert nicht verbal über seine Arbeiten, über sein Schaffen. So müssen seine Werke aus sich selbst verstanden werden. Dennoch sind auch sie Glieder und Zeugnisse einer großen Tradition des aus der künstlerischen Arbeit erwachsenen Nachdenkens über Kunst.“
(Prof. Dr. Lorenz Dittmann)
„Enzweilers Kunst steht in der Tradition der konkreten Kunst. Sie ist präzise, rational uns konstruktiv. Es liegt ihr ein klares, vorgedachtes Konzept zugrunde. Jede seiner Arbeiten, jede Serie, jede Werkgruppe basiert auf einem solchen Spezifischen Konzept, jedoch mit der Möglichkeit der Modifizierung.
Enzweilers Kunst ist nicht doktrinär, nicht dogmatisch, nicht fundamentalistisch, denn sie lässt das Spielerische zu, Ausprobieren, die Mitwirkung des Zufalls und damit die Variation der Arbeiten und Objekte. In der Eigendynamik des Machens entstehen die Prägedrucke und Papierschnitte, auch die mehrschichtigen Objekte sind ohne klares gedankliches Konzept, weder denk- noch machbar.“
(Prof. Hans Gercke, Heidelberg 2014)
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Jo Enzweiler
Biographie
1934 geboren in Merzig-Büdingen
1954-56 Studium der Rechtswissenschaft in Saarbrücken und Hamburg
1956-61 Studium: Malerei, Kunsterziehung, Französisch an der Akademie der Bildenden Künste München (Prof. Ernst Geitlinger), an der École des Beaux Arts Toulon (Prof. Olive Tamari), an der Universität Aix-en-Provence und am Hochschulinstitut für Kunst und Werkerziehung Saarbrücken (Prof. Boris Kleint)
1959-72 Kunsterzieher am Staatlichen Mädchen-Gymnasium in Saarbrücken
1969 Mitbegründer und künstlerischer Berater der Galerie St. Johann, Saarbr. und Mitherausgeber der Veröffentlichungen des Verlages St. Johann, Saarbr.
1972-78 Akademischer Rat an der Pädagogischen Hochschule des Saarlandes (Lehre der Graphischen Gestaltung)
1976/77 Gast der Deutschen Akademie Rom, Villa Massimo
1979 Professor der Fachhochschule des Saarlandes, Fachbereich Design
1989 Gründungsrektor der Hochschule der Bildenden Künste Saar
1989-99 Professor für Malerei an der Hochschule der Bildende Künste Saar
Seit 1993 Direktor des Instituts für aktuelle Kunst im Saarland , Saarlouis
1999 Verleihung des Saarländischen Verdienstordens
2008/09 Albert-Weisgerber-Preis der Stadt St. Ingbert
Mitglied der neuen gruppe saar (seit 1960)
und Mitglied des Deutschen Werkbundes
lebt und arbeitet in Saarbrücken und Wallerfangen
Website: kuenstlerlexikonsaar
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